Ursachen von Rückenschmerzen:


Am häufigsten liegen unspezifische Rückenschmerzen vor, d. h. es gibt keinen klaren medizinischen Auslöser und somit keine eindeutige Diagnose.

Die Muskulatur hat nach heutigem Wissensstand einen großen Einfluss bei Rückenschmerzen. In zahlreichen Untersuchungen und wissenschaftlichen Studien wurde der Zusammenhang zwischen Rückenbeschwerden und einer abgeschwächten Muskulatur nachgewiesen. Die Maximalkraft und die Kraftausdauer der Rumpfmuskulatur sind bei Personen mit Beschwerden nachweislich geringer als bei beschwerdefreien Personen. Durch unsere bewegungsarme Lebensweise verkümmert die wirbelsäulenstabilisierende Muskulatur zunehmend. Dies führt in weiterer Folge zu einer defizitären Stabilisierung der Wirbelgelenke. Die Muskulatur leistet jedoch den Hauptanteil an dieser Stabilität. Eine unzureichende muskuläre Unterstützung birgt die Gefahr von Rückenschmerzen, da die Belastung auf die passiven Strukturen auf Dauer zu hoch werden kann. Die Bauch- und Rückenmuskulatur sind dafür maßgeblich entscheidend.


Die Hauptursache von Rücken- und Nackenbeschwerden, allgemein Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, ist in den meisten Fällen eine chronische Schwäche bzw. Abschwächung oder Verspannung der Muskulatur dieses Bereiches. Meistens kommen zu dieser Schwäche noch degenerative Veränderungen im Laufe des Lebensalters hinzu und wirken sich zunehmend negativ auf die Stabilität der Wirbelsäule aus.

Vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule ist eine ausreichend hohe Kraft entscheidend. Die Lendenwirbelsäule und ihre Bandstrukturen würden ohne die Muskulatur in diesem Bereich allein schon das Gewicht des Oberkörpers nicht tragen können. Hier ist es die Rumpfmuskulatur, die maßgeblich für die Stabilität der Wirbelsäule beiträgt. Die Verteilung der Rückenschmerzen bestätigt diese Aussage. Bei ungefähr zwei Drittel der Rückenschmerzbetroffenen treten die Schmerzen im Lendenwirbelbereich auf. Die restlichen Schmerzen betreffen fast ausschließlich die Halswirbelsäule. Die Brustwirbelsäule ist der mit Abstand am wenigsten anfällige Abschnitt der Wirbelsäule. Dieser Bereich ist anatomisch am unbeweglichsten. Dies zeigt die Wichtigkeit der Stabilität in Bezug auf das Auftreten von Schmerzen. Aus diesem Grund spielt die Muskulatur als Stabilisator bei der Brustwirbelsäule eine geringere Rolle. Im Bereich der Lendenwirbelsäule und der Halswirbelsäule sind aufgrund der starken Belastung und hohen Beweglichkeit die Anforderungen an die umgebende Muskulatur deutlich höher.

Die Bauchmuskulatur ist neben der Rückenmuskulatur ebenfalls von großer Bedeutung in Bezug auf Beschwerden am Bewegungsapparat (z.B. bei Hyperlordose, ISG-Beschwerden,…). In Zusammenarbeit mit den Rückenmuskeln passen sie ihre Spannung und ihre Länge kontinuierlich den Gegebenheiten an, um in den unterschiedlichsten Körperhaltungen die Sicherung der Wirbelsäule zu gewährleisten. Dies setzt allerdings eine gute Koordination der beteiligten Muskeln voraus. Durch eine starke Bauchmuskulatur wird die Druckbelastung auf die Bandscheiben deutlich gemindert.
Desweiteren können muskuläre Dysbalancen ebenfalls Auslöser von Schmerzen sein. Diese entstehen in den meisten Fällen durch anhaltende und lang einwirkende einseitige Belastungen, z. B. im Beruf. Wenn Sie einen Beruf mit ungünstigen Positionen, immer sich wiederholenden Bewegungen oder schwerer körperlicher Arbeit ausüben, sind Sie besonders gefährdet. Durch diese unphysiologischen Bedingungen kommt ihre muskuläre Statik früher oder später aus dem Gleichgewicht. Somit können muskuläre Dysbalancen über einen längeren Zeitraum ebenso wie abgeschwächte Muskeln zu Beschwerden führen. In weiterer Konsequenz kann es zu einer dauerhaften Schädigung des Haltungs- und Bewegungsapparat kommen.

Degenerative Veränderungen, Diskusschäden, Bewegungsmangel und Übergewicht sind gesicherte Risikofaktoren für Rückenschmerzen. Störungen der Wirbelsäulenstatik können ebenfalls Schmerzen auslösen. Unter anderem kann die Statik durch Verletzungen, auch durch Schwangerschaften nachhaltig negativ verändert werden.

Viele dieser Risikofaktoren und Ursachen lassen sich durch körperliches Training beeinflussen, bzw. sind durch mangelnde körperliche Betätigung entstanden. Sie können diesen Ursachen durch ein Bewegungsprogramm effektiv entgegenwirken. Über die Hälfte aller Deutschen treibt keinen Sport, oder weniger als eine Stunde die Woche. Viele der Aufgaben, die früher selbst erledigt werden mussten, führen heute Maschinen für uns aus. Durch die Technisierung nimmt die körperliche Aktivität immer mehr ab. Durch diese Bewegungsarmut atrophiert früher oder später Ihre Muskulatur. Aus diesem Grund ist es heutzutage nötig, aktiv seine Muskulatur so zu pflegen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann.

Aber nicht nur die Skelettmuskulatur ist entscheidend, d.h. die oberflächliche Muskulatur, sondern vielmehr die lokalen Stabilisatoren – die kleinen Muskeln, die von Wirbel zu Wirbel verlaufen. Die oberflächliche Muskulatur ist nicht in der Lage die Wirbelsegmente ausreichend zu stabilisieren. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die dafür notwendigen Muskeln auch ein ausreichend hohes Kraftpotential besitzen.

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